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Entstehungsgeschichte und Entwicklung der Eltern-Kind-Bildung in Ostbelgien

Im Rahmen eines Austauschs in Ostbelgien berichtete die deutsche Bildungsreformerin Margret Rasfeld, Gründerin von „Schule im Aufbruch“, im Herbst 2016 von den hochinteressanten Initiativen der Regionalentwicklung im „Steierischen Vulkanland“ (Österreich) und vor allem auch vom Eltern-Kind-Bildungsprogramm in der Gemeinde Feldbach Neue Stadt Feldbach. Dies weckte bei Kaleido großes Interesse, da die Stärkung der Elternkompetenz eine der zentralen Aufgaben darstellt.

So sprachen sich z. B. die Teilnehmer der Kaleido AG 0-6 relativ zeitgleich einheitlich dafür aus, dass in dem Eltern-Kind-Bereich dringend etwas getan werden müsste.

Die Kaleido AG 0-6 wurde von der „Fachberatung Kindergarten“ der AHS in einem Empfehlungsschreiben auf die gleiche Problematik hingewiesen, mit der Kindergärtner tagtäglich konfrontiert sind. Auch die Deutschsprachige Gemeinschaft formulierte schon im Juli 2012 in ihrem familienpolitischen Gesamtkonzept „Wir bauen auf Familie“ das Ziel, Familien optimale Rahmenbedingungen zur Verfügung zur stellen, damit sie ihre familiäre Verantwortung bestmöglich erfüllen können. Der damalige Familienminister Harald Mollers unterstützte die wichtige Grundhaltung, dass jedes Kind und jeder Jugendliche unabhängig von seiner Herkunft seine Potenziale optimal entfalten können soll.

Besuch in Feldbach, Österreich

Nach eingängigen Nachforschungen zum Konzept der Eltern-Kind-Bildung in Österreich kam zur ersten Kontaktaufnahme mit Frau Ursula Krotschek, der Initiatorin und Projektleiterin der Eltern-Kind-Bildung in Feldbach. Im Anschluss folgte ein Besuch in Feldbach. Vom 12. bis 15. Januar 2017 reisten Manfred Kohnen, Doris Falkenberg, Murielle Mendez und Christine Schifflers nach Feldbach (Österreich), um sich dort im Austausch mit Herrn Bürgermeister Ober und der Eltern-Kind-Bildungsleiterin, Frau Ursula Krotschek, prozessorientiertes Know-how anzueignen. Bei einem ersten Treffen erläuterte Frau Krotschek zunächst alle Hintergründe der Eltern-Kind-Bildung.

Kaleido-Delegation zu Besuch in Feldbach bei Herrn Bürgermeister Josef Ober und der Projektverantwortlichen Frau Ursula Krotschek

Feldbach arbeitet mit Visionen, Werten und mit der Einbeziehung der Menschen, die im Anschluss beim Besuch im Rathaus bei Herrn Bürgermeister Ober erläutert wurden.

Am 14. Januar konnte die belgische Delegation darüber hinaus an dem Modul 5 „3. Lebensjahr: Zeit des Ich und Du“ teilnehmen und erfuhr so einiges über den konkreten Ablauf und die Organisation eines EKB-Moduls.

Implementierung der EKB in Ostbelgien

Vom Konzept vollkommen überzeugt, stellte Kaleido das Eltern-Kind-Bildungskonzept aus Feldbach mit einer möglichen Anpassung an Ostbelgien am 21. März 2017 beim Forum niederschwelliger Erziehungsberatung im Ministerium und am 22. Juni 2017 im Ausschuss III im Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft vor. Daraufhin wurde Christine Schifflers vom zuständigen Bildungsminister Herrn Harald Mollers ein Sonderauftrag erteilt, ein Eltern-Kind-Bildungs-Projekt für Ostbelgien aufzubauen.

Es wurde aktiv an einem EKB-Pilotprojekt für den Süden Ostbelgiens gearbeitet und im November 2017 wurde Herrn Antonios Antoniadis, Minister für Familie und Soziales, ein Konzeptentwurf für eine ostbelgische Eltern-Kind-Bildung vorgestellt. Am 6. Dezember 2017 wurde die Übernahme der Kosten für die Bildungsprämien während der Pilotphase von Herrn Antoniadis bewilligt.

Am 29. September 2018 startet der erste ostbelgische Eltern-Kind-Bildungs-Modultag in Bütgenbach.

EKB-Online

Nachdem die Eltern-Kind-Bildungs-Modultage wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden mussten, hat das Eltern-Kind-Bildungs-Team ein neues EKB Online-Angebot ausgearbeitet. Der Ablauf der üblichen Modultage wurde verändert: Statt an einem einzigen Tag vier Referate anzubieten, wurden diese auf vier Abend verteilt, um mögliche Betreuungsprobleme zu umgehen.
Auch in der EKB-Online ist neben der Vermittlung von Inhalten der interaktive Teil mit Zeit für Fragen und Austausch unter den Eltern von großer Bedeutung. Damit dieses Ziel bestmöglich erreicht wird, hat sich das EKB-Team bewusst gegen die Webinar-Form und für eine Live-Gruppenkonferenz entschieden.

Trotz großer Zufriedenheit der Teilnehmenden mit dem Online-Angebot war das EKB-Team froh, ab Herbst 2022 wieder die "klassische" EKB-Form in Präsenz anzubieten. Die Rückmeldung der Eltern und die sinkende Teilnehmerzahl zeigten jedoch auf, dass die "klassische" Form der EKB weiter angepasst werden muss, sodass noch mehr Eltern von dem Angebot profitieren können.

Elterncafé und Hybrid EKB

Ab Herbst 2022 bietet Kaleido in Zusammenarbeit mit dem Viertelhaus Cardijn in Eupen die Eltern-Kind-Bildung in leichter Sprache an: das Elterncafé.
 
Im Februar 2023 wurde eine neue EKB Form von der Regierung genehmigt. Diese umfasst weiterhin kostenlose thematische Impulsreferate rund um die Themenbereiche Entwicklung und Erziehung von Kindern, diese aber in einer neuen Angebotsorganisation: Die Formen der EKB umfassen Präsenzveranstaltungen am Nachmittag oder Abend und Online-Veranstaltungen am Abend. Außerdem sind die Eltern nicht mehr an acht vorgegebene Module gebunden, sondern sie können sich für einzelne Referate anmelden.

Das Elterncafé im Viertelhaus Cardijn in Eupen


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